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Früherer Forschungsschwerpunkt

Schon immer galt mein Interesse pädagogischen Prozessen. So habe ich an der wissenschaftlichen Begeleitung von Ganztagsschulen mitgewirkt (Leitung G. Joppich). Ein wesentliches Ergebnis dieser Arbeit war für mich, dass eine Veränderung äußerer Bedingungen für sich allein wenig bewirkt. Wichtiger erschien mir, an einer Verbesserung unterrichtlicher Bedingungen mitzuwirken. Dies ist möglich durch Verbesserung von Unterrichtsmaterialien. Deshalb begannen wir ab 1980 mit der Optimierung von Unterrichtsmaterialien für den Mathematikunterricht. Diese Unterrichtsmaterialien sollten besser als die verfügbaren Schulbücher Inhalte für Schüler verständlich erklären und sollten damit auch Lehrern das schwierige Geschäft des verständlichen Erklärens im Unterricht vereinfachen. Damit sollten vor allem die Lernbedingungen für lernschwächere Schüler verbessert werden. Wir bildeten eine Arbeitsgruppe, die von Fritz Zech und mir geleitet wurde und an der mehrere Lehrer und Lehrerstudenten aktiv mitarbeiteten. Ergebnis dieser sehr mühsamen Entwicklungsarbeit waren die Stützpfeiler Mathematik zu Themen der Geometrie, Bruchrechnung, Prozentrechnung, Schlussrechnung und der Zinsrechnung, die im Cornelsen Verlag erschienen sind. Die Arbeit an den Stützpfeilern war abgeschlossen, als ich 1996 von Göttingen an die Universität Lüneburg wechselte. Hier stellte ich mir die Aufgabe, den derzeitigen Forschungsstand zu den Prozessen des Lehrens und Lernens in einem Lehrbuch darzustellen. Um einen Überblick über die wichtigsten empirisch- experimentellen Arbeiten halten zu können, begann ich nun, für mich interessante empirische Arbeiten als Kopien zu sammeln (vgl. Bild 1). Auf diese Weise wurden mittlerweile etwa 5000 Aufsätze in meinem Büro archiviert! Nach welchen Gesichtspunkten wähle ich diese interessanten Arbeiten aus? Sie sollten vor allem experimentell nachweisen, unter welchen Bedingungen pädagogisch variierte "Behandlungen" starke Lerneffekte zur Folge haben. Was nicht reicht: Einen Vortest durchführen, dann eine Woche lang mit einer neuen Methode unterrichten, und danach feststellen, dass "viel" gelernt wurde. Solche Studien zeigen immer, dass die neue Methode wirksam ist. So haben wir festgestellt, dass nach zehn Stunden "Stationenarbeit" Schüler im Durchschnitt etwa 20 Testaufgaben lösen konnten. Allerdings konnte eine Vergleichsgruppe, die zehn Stunden mit direkter Instruktion unterrichtet wurde, über dreißig dieser Aufgaben im Durchschnitt lösen! (vgl. Wellenreuther 2008, S. 160). Was in Deutschland oft nicht gesehen wird: Im Ausland wurden solche für die Schule relevanten Forschungen schon in großer Anzahl durchgeführt. Über diese im Ausland durchgeführten Forschungen möchte ich informieren. Nur durch positive praktische Beispiele experimenteller Forschung kann man die überwiegend geisteswissenschaftliche Orientierung der Pädagogik überwinden. Damit wird die Realität zum Maßstab, und nicht das, was von pädagogischen Autoritäten als innovativ und lernwirksam gehalten wird.